Herzrasen, Schlaflosigkeit, Erinnerungslücken, Niedergeschlagenheit? Solche und viele weitere Anzeichen können Symptome dafür sein, dass ein Einsatz nicht verarbeitet werden konnte. Der Bewältigungsmechanismus des Einzelnen reicht dann nicht mehr aus. Welche Ereignisse als besonders belastend empfunden werden, ist individuell sehr verschieden. Sicher ist jedoch: professionelle Hilfe wird benötigt!
Diesen Umgang und Erkennung lernten am gestrigen Samstag alle Führungskräfte im OV Heiligenstadt durch das ENT-Team Sachsen/Thüringen kennen.
Was ist ein Einsatznachsorge-Team?
Ein Einsatznachsorge-Team (ENT) bietet Einsatzkräften Hilfe und Unterstützung an, um belastende Situationen aus dem Einsatz zu verarbeiten. Das ENT setzt sich aus erfahrenen, speziell geschulten Einsatzkräften und psychosozialen Fachkräften des THW zusammen. Geleitet wird das ENT von einer psychosozialen Fachkraft, z.B. Psychologe, Geistlicher. In allen acht THW-Landesverbänden gibt es diese Teams, um eine optimale Betreuung sicherzustellen.
Was macht das ENT?
Das ENT bietet Hilfe und Unterstützung an, um belastende Situationen aus dem Einsatz zu verarbeiten. In Einzel- oder Gruppengesprächen werden belastende Erlebnisse aufgearbeitet. Direkt nach schweren Unfällen und Katastrophen steht das ENT zur Verfügung, um die Einsatzkräfte aufzufangen. Neben der Begleitung von THW-Kräften während und nach Einsätzen, setzt die Arbeit des ENT auch präventiv an. Die Mitglieder des ENT bilden alle Helferinnen und Helfer (u.a. in der Grundausbildung) in Bezug auf mögliche Belastungen, Schutzmechanismen und Unterstützungsmöglichkeiten fort und aus. Zudem schulen sie Führungskräfte bezüglich Fürsorge und Einflussmöglichkeiten auf die psychische Belastbarkeit von Einsatzkräften.
Wer kann im ENT mitmachen?
Die Mitarbeit im ENT ist für THW-Helferinnen und Helfer möglich. Sie wird als Zweitfunktion ausgeübt und sollte durch den eigenen Ortsverband unterstützt werden.
Der Ortsverband Heiligenstadt bedankt sich bei Antje und Jörg vom ENT Sachsen/Thüringen für die Schulung. Ihr macht super Arbeit. Wir sind froh das es das ENT gibt.
Fotos: Justin Hey / BÖ OV HST